… dann liegt das auch an unserer Wohnumgebung. Wenn uns Wohnen krank macht, leider ebenso. So jedenfalls das Fazit des neuen „Healthy Homes Barometer 2016“ , einer Studie von VELUX und der Humboldt-Universität. Dabei wurden 14.000 Personen in 14 europäischen Ländern befragt, um den Einfluss des Wohnens auf die Gesundheit der Europäer zu erheben.
Krankheiten, grippeartige Symptome und Müdigkeit
Europäer, die in Häusern mit ungesunden Wohn- und Innenraumbedingungen leben, haben durchschnittlich mehr Gesundheitsprobleme und leiden häufiger an grippeartigen Symptomen und Müdigkeit. Das „Healthy Homes Barometer 2016“ ortet fünf Merkmale für gesundes Wohnen – und reichlich Potenzial für Verbesserungen:

Gute Schlafbedingungen
Aber: 72 % der Europäer lüften ihre Schlafzimmer nicht vor dem Zubettgehen!
Dabei haben Europäer mit guten Schlafbedingungen eine um 50 % höhere Wahrscheinlichkeit, sich gesund und fit zu fühlen!
Angenehme Raumtemperaturen
Aber: 37 % der Europäer legen größeren Wert auf niedrige Energiekosten als auf Wohlfühl-Temperaturen!
Dabei haben Europäer, die in einem kalten Zuhause leben, eine um 50 % größere Chance, an Nasen- und Halsinfektionen zu leiden!
Genügend Tageslicht
Aber: 76 % der Europäer kompensieren ungenügendes Tageslicht durch künstliche Beleuchtung!
Dabei wird durch genug Tageslicht zuhause das Risiko, sich schlapp zu fühlen, um nahezu die Hälfte reduziert!
Frische Luft
Aber: 59 % der Europäer lüften ihr Zuhause weniger oft als empfohlenen bzw. gesundheitlich erforderlich!
Dabei haben Europäer, die ihr Zuhause nie lüften, eine doppelt so große Wahrscheinlichkeit, an Müdigkeit zu leiden, wie Europäer, die 2- bis 4-mal täglich lüften!
Angemessene Luftfeuchte
Aber: 49 % der Europäer legen keine Priorität auf die Vermeidung von zu viel Feuchtigkeit!
Dabei haben Europäer, die Schimmel zuhause haben, eine um 50 % erhöhte Wahrscheinlichkeit, an Halsinfektionen zu leiden!
Betrachtet man die Studienergebnisse zu diesen Merkmalen, erweisen sie sich gleichzeitig als die wesentlichen Ansatzpunkte auf dem Weg zu einem gesünderen Zuhause. Denn die meisten Aspekte lassen sich durch eine Änderung der täglichen Lebensgewohnheiten rasch verbessern. Wie notwendig das wäre, zeigt die Zusammenfassung, wie sich die Befragten in einem Zeitraum von vier Wochen vor der Studie selbst erlebt haben:
Gesundes Wohnen ist zufriedenes Wohnen
Guter Schlaf, viel frische Luft, viel Tageslicht und eine angemessene Luftfeuchte tragen nicht nur am meisten zur Gesundheit, sondern auch zur Zufriedenheit mit dem Wohnumfeld bei. Damit steckt im „Healthy Homes Barometer 2016“ auch ein Appell an den nachhaltigen Wohnungsbau. Es wird in Zukunft nicht mehr ausreichen, sich nur auf Energiesparmaßnahmen zu konzentrieren. Vielmehr werden es speziell die zuvor genannten Faktoren sein, die in den Fokus rücken müssen, um wirklich von einem gesunden Wohnumfeld profitieren zu können.
Das Potenzial dafür in Europa ist enorm. Laut der Studie ist jeder vierte Europäer der Ansicht, nicht gesund genug zu sein und sich nie richtig fit zu fühlen. Die Hälfte aller Europäer leidet an Halsschmerzen und Schnupfen. Daten des britischen Statistikamtes belegen, dass 2013 allein im Vereinigten Königreich 27 Millionen Arbeitstage wegen leichter Erkrankungen wie Husten, Erkältungen oder grippalen Infekten verloren gingen. Ein beträchtlicher Produktivitätsverlust in der Wirtschaft, den zu vermeiden der Gesellschaft Einsparungen in Milliardenhöhe bescheren würde.
Nicht umsonst kommt die Studie auch zu dem Schluss, dass die Bauindustrie und politische Entscheidungsträger zusammenarbeiten müssen, um das Wohlbefinden zu verbessern und dem Verlust von wirtschaftlicher Produktivität vorzubeugen.
Das vollständige „Healthy Homes Barometer 2016“ können Sie hier nachlesen und downloaden.